Mental Health U25
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Team Mental Health U25

1. Spitex Zürich betreut auch Jugendliche? Ist das nicht vorwiegend für ältere Leute?

Nein, Spitex Zürich bietet geradezu perfekte Rahmenbedingungen für Jugendliche. Es ist mittlerweile bekannt, dass bei jungen Menschen ein Krankheits- oder Krisenverlauf positiv beeinflusst werden kann, je schneller Hilfe zur Verfügung steht. Es gibt Jugendliche, die in einer Krise sehr in sich zurückgezogen sind und kaum mehr raus gehen. Sie leiden vielleicht an einer Game-Sucht und sind dadurch sehr lethargisch, oder sie haben Ängste entwickelt, sind depressiv oder wütend und verstimmt. Dadurch fällt es ihnen teilweise sehr schwer, ein Angebot ausser Haus zu nutzen und sie schaffen es nicht, Termine wahrzunehmen. Es verstreicht allenfalls wertvolle Zeit, bis fachgerechte und professionelle Hilfe in Anspruch genommen wird. Dass wir in diesem Rahmen Hilfe anbieten und dadurch die Jugendlichen regelmässig in ihrem wohnlichen Umfeld unterstützen können, ist Gold wert. Zudem ist das Sehen des häuslichen Umfeldes für die Mitbeurteilung der Situation sehr hilfreich.

2. Wie hat sich die Pandemie auf die Jugendlichen ausgewirkt?

Jugendliche und junge Erwachsene mit einer sonst schon erhöhten Vulnerabilität und psychischen Belastungen wurden durch die Pandemie und die Lockdowns noch mehr destabilisiert. Es gab vermehrte Eintritte in Kliniken und die Nachfrage nach jugendpsychiatrischen Angeboten ist stark gestiegen. Was zu sehr langen Wartezeiten führte und sogar Verlegungen von Jugendlichen in die Erwachsenenpsychiatrie nötig machte. Hier ist das Angebot des Teams Mental Health U25 sehr wertvoll. So können die Wartezeiten auf einen Platz in einer Klinik professionell überbrückt werden. Hilfesuchende erhalten rasch Hilfe und stabilisierende Massnahmen können erarbeitet werden.

3. Wie geht ihr auf die individuellen Bedürfnisse der Jugendlichen ein?

Nachdem wir uns einen ersten Eindruck der aktuellen Problematik durch die Abklärung verschaffen, werden mit dem Jugendlichen und allenfalls zusammen mit den Erziehungsberechtigten erste Ziele und Massnahmen definiert. Teilweise unterscheiden sich die Ziele der Erziehungsberechtigten und die der Jugendlichen. Dann ist einerseits die Aufgabe zu vermitteln und nach Kompromissen zu suchen. Wichtig ist dabei, dass die Massnahmen für die Jugendlichen umsetzbar sind und von ihnen bestenfalls mitbestimmt werden oder zumindest akzeptiert werden. Die Jugendlichen wünschen sich in erster Linie verstanden zu werden. Auch Erfolgserlebnisse sind sehr wichtig, darum sollen Ziele und Massnahmen im Kleineren und im Grösseren erreichbar sein.

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