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Geschäftsführer und Matrose

Die jährliche Spitex-Schifffahrt auf dem Zürichsee begeistert jedes Mal rund 700 Kundinnen und Kunden. Für unsere Serie #SpitexZürichtrifft sprechen wir mit Roman Knecht, Direktor der Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft ZSG.

Bitte erzählen Sie uns etwas über sich und Ihre Aufgaben bei der ZSG.
Ich heisse Roman Knecht und bin Direktor der Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft ZSG. Als ÖV-Kind habe ich, wie mein Vater, bei der SBB gearbeitet. Irgendwann wurde mir die Bahn jedoch zu gross. Die Schifffahrt ermöglicht schöne, emotionale Angebote. Mein Geschäftsleitungsteam und ich setzen gemeinsam die strategischen und finanziellen Vorgaben des Verwaltungsrats und des ZVV um. Wir sorgen dafür, dass das richtige Schiff in ausreichender Grösse mit dem nötigen Personal zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort auf dem Zürichsee ist.

Was ist Ihr Lieblingsort in der Stadt Zürich?
Es gibt zwei Lieblingsorte: Zum einen gefällt mir die Limmatstrecke ausgezeichnet. Hier hat man eine einzigartige Perspektive auf die Stadt Zürich. Zum anderen ist die Anfahrt zum Bürkliplatz immer wieder schön. Vor allem, wenn die Sonne nicht scheint, sondern das Licht bei Wind mystisch mit den Wolken spielt. Diese Sicht konnte ich im letzten Jahr öfters beobachten, denn ich habe mich zum Matrosen ausbilden lassen und bin etwa einmal in der Woche selbst an Deck.

Was hat Sie dazu bewogen, Matrose zu werden?
Meine erste Ausbildung war eine Lehre als Bahnbetriebsdisponent. Im Laufe der Zeit habe ich verschiedene Stationen bei der SBB durchlaufen. Für mich war es sehr hilfreich, dass ich alle Facetten des Bahnbetriebs kannte: von der Bestellung der Züge, der Reinigung, dem Kuppeln bis hin zur Planung der Betriebsabläufe. Diese Erfahrungen haben mich geprägt.  

Bei meinem Stellenantritt bei der ZSG im Jahr 2015 habe ich gesagt, ich könnte mir vorstellen, auch mal Matrose zu werden. Jetzt war die Zeit reif, dies umzusetzen. Ich habe mir das theoretische und praktische Wissen angeeignet und die Prüfung zum Matrosen abgelegt. Nun geht es darum, diesen Rang abzuverdienen. Es ist für mich bereichernd zu sehen, wie die Betriebsabläufe an Deck funktionieren und wie eng die Verzahnung beispielsweise mit der Gastronomie ist.

Was bedeutet für Sie der Zürichsee?
Er steht für mich für Naherholung, Entschleunigung, Kurzferien, Entspannung und Perspektivenwechsel. Der See bietet die Möglichkeit, der Hektik der Stadt schnell zu entfliehen.

Welches ist Ihr Lieblingsschiff der Flotte?
Das ist für mich eine Fangfrage! Bis vor Kurzem hätte ich gesagt: das Motorschiff Wädenswil. Wir haben es vor einigen Jahren komplett saniert. Nun besticht das Schiff mit seinem Interieur. Doch im letzten Winter haben wir das Motorschiff Uetliberg elektrifiziert. Es gleitet still über den Zürichsee – ohne lästige Gerüche, ohne störende Vibrationen. Offenbar hat mein bisheriges Lieblingsschiff Konkurrenz bekommen.  

Doch alle unsere Schiffe haben etwas Positives: Auf den Limmatbooten sitzt man viel tiefer als auf einem herkömmlichen Schiff – näher am Wasser, näher am Erlebnis. Seit ich Matrose bin, finde ich zunehmend Gefallen am Motorboot Limmat: Es ist sehr kompakt gebaut und die Mannschaft kann es darum gut überwachen und bedienen. Und ein Dampfschiff strahlt eine zeitlose Eleganz aus, ein modernes Schiff begeistert mit Komfort und Funktionalität.  

Was würden Sie den Kundinnen und Kunden von Spitex Zürich zeigen, wenn Sie bei der nächsten Fahrt auch an Bord der Panta Rhei wären?
Auf einem Schiff gibt es viel zu sehen. Doch zwei Orte sind speziell: zum einen die Küche. Die Räume sind eng, dennoch zaubern die Köchinnen und Köche hervorragende Menüs. Und natürlich würde ich die Gäste zur Schiffsführerin oder zum Schiffsführer bringen: Ich finde es bewundernswert, wie man ein so grosses, über 400 Tonnen schweres und träges Gefährt zentimetergenau steuern kann. Diesen Einblick würde ich gerne teilen.

Was verbinden Sie mit Spitex Zürich?
Spitex Zürich ist bei uns mit den jährlichen Schifffahrten für die Kundinnen und Kunden Stammgast. Es freut mich, dass dieser Anlass so gut ankommt. Spitex Zürich ist eine unverzichtbare Institution in der Stadt Zürich.  

Worauf freuen Sie sich im Alter?
Ich fahre gerne Ski, sehr oft Velo und geniesse Schifffahrten auf anderen Seen. Auch wandere ich gerne. Ich freue mich darauf, mehr Zeit für Freizeitaktivitäten zu haben.


Spitex Zürich engagiert sich in den Quartieren der Stadt Zürich und pflegt den Austausch mit anderen Akteurinnen und Akteuren des städtischen Lebens. In der Serie #SpitexZürichtrifft stellen wir Institutionen vor, die Zürich mitgestalten – und die Menschen, die dahinter stehen.

 

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