Spitex Zürich nimmt an einem Pilotprojekt teil, das von der OdA Sozialberufe Zürich in Zusammenarbeit mit dem Spitex Verband Kanton Zürich initiiert wurde. Ziel des Projekts ist es, den Einsatz von Fachpersonen Betreuung mit Fachrichtung Menschen im Alter (MiA) auch im ambulanten Bereich zu ermöglichen. Durch das Pilotprojekt sollen Fachpersonen Betreuung MiA künftig verstärkt in Spitex-Organisationen ausgebildet und eingesetzt werden, um ältere Menschen auch in ihrem Zuhause professionell zu unterstützen. Wir haben mit Christina Müller, Bildungsverantwortliche Spitex Zürich, über das neue Angebot gesprochen.
Wie sieht die Ausbildungsstruktur von Fachpersonen Betreuung MiA aus?
Christina Müller: Die Ausbildung dauert drei Jahre und kombiniert theoretische Inhalte mit praktischer Erfahrung. Im ersten Jahr werden Grundlagen der Betreuung und Pflege vermittelt. Im zweiten Jahr erfolgt eine Vertiefung in die Pflege und Begleitung von Menschen, die psychosoziale Unterstützung benötigen. Und im dritten Jahr liegt der Fokus auf praktischer Anwendung, Spezialisierung und interdisziplinärer Zusammenarbeit. Am Ende der Ausbildung steht eine praktische und schriftliche Abschlussprüfung.
Wie unterscheidet sich diese Ausbildung von der Ausbildung zur Fachperson Gesundheit?
Christina Müller: Die Ausbildung zur Fachperson Betreuung MiA und zur Fachperson Gesundheit (FaGe) haben zu Beginn einige Gemeinsamkeiten. Beide umfassen Themen wie Pflege, Betreuung und Zusammenarbeit im Team. Der Unterschied liegt in der Vertiefung. Während die Ausbildung zur FaGe eine stärkere medizinische Ausrichtung hat, fokussiert sich die FaBe-Ausbildung auf psychosoziale Betreuung, Aktivierung und Alltagsgestaltung.

Was macht die Ausbildung zur Fachperson Betreuung in einer Spitex-Organisation besonders?
Christina Müller: Die Arbeit bei einer Spitex-Organisation ist sehr abwechslungsreich und erfordert ein hohes Mass an Selbständigkeit. Die Fachperson Betreuung MiA-Ausbildung eröffnet neue Perspektiven in der ambulanten Pflege und Betreuung und ermöglicht es, ältere Menschen noch fokussierter in ihrem Zuhause zu unterstützen. Dabei lernen die Auszubildenden, individuelle Betreuungspläne zu erstellen, soziale Teilhabe zu fördern und eng mit anderen Fachpersonen zusammenzuarbeiten.
Wer kann sich für diese Ausbildung bewerben?
Christina Müller: Interessierte sollten einen regulären Schulabschluss mit guten Noten haben (Sekundarstufe A: 4.0 / Sekundarstufe B: 4.5) sowie Deutschkenntnisse auf B2-Niveau. Wichtige Eigenschaften sind psychische und physische Belastbarkeit sowie Interesse an der psychosozialen Betreuung.
Warum macht Spitex Zürich bei diesem Pilotprojekt mit?
Christina Müller: Das Projekt ermöglicht den Austausch mit relevanten Akteuren wie OdA Gesundheit Soziales und SAVOIRSOCIAL. Die gewonnenen Erfahrungen fliessen in die nächste Bildungsrevision ein und tragen so zur Weiterentwicklung der Ausbildung bei. Zudem ist das Projekt kantonal und national von Bedeutung.
Was wünschen wir uns für die Zukunft dieses Projekts?
Christina Müller: Wir möchten die Fachperson Betreuung MiA-Ausbildung besser an die spezifischen Bedürfnisse von Spitex-Organisationen anpassen. Die Qualität der Betreuung soll gestärkt und die Zusammenarbeit mit Fachpersonen aus Pflege und Sozialarbeit intensiviert werden. Langfristig könnten so weitere interdisziplinäre Teams entstehen, die psychosoziale Themen noch gezielter in die Betreuung integrieren.
Interessierte können sich hier für die Ausbildung bewerben.